Nachbildungen, Imitate, Fakes: Lohnt sich das beim Einrichten?
Fast alle Ausstattungen, die ein besonderes Flair in die eigenen vier Wände bringen, gibt es in zwei Varianten: echt und nachgemacht. Bekannte Beispiele sind „Stuckleisten“ aus Styropor oder Kamine, bei denen das flackernde Feuer durch Ethanol statt Holz erzeugt wird. Ein pauschales Urteil ist schwierig.
Zwar gilt grundsätzlich die Devise, dass dem Original der Vorzug gegeben werden sollte. Aber es können auch bauliche Gegebenheiten vorliegen, bei denen Fakes sinnvoller sind. Damit Sie im Einzelfall die richtige Lösung finden, müssen Sie abwägen: Wie echt sieht die Nachbildung aus? Ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis in Ordnung? Kommt ein Imitat auf gar keinen Fall infrage, oder können Sie mit einem Kompromiss gut leben?
Meistens sinnvoll: Nachbildungen in der Mietwohnung
Wer zur Miete wohnt, braucht für bauliche Veränderungen die Zustimmung des Vermieters. Normalerweise müssen sich Einbauten beim Auszug restlos wieder entfernen lassen. Sprechen Sie also mit dem Vermieter, wenn Sie über echten Stuck an der Decke, Vollholzparkett als Bodenbelag oder einen Kamineinbau nachdenken. Natürlich ist knisterndes Kaminfeuer eine wunderbare Sache, wenn Sie entspannt auf Ihrem gemütlichen Hussensofa sitzen und in die Flammen blicken.
Sie werden also versuchen, Ihren Vermieter von den Vorzügen Ihrer Ideen zu überzeugen. Wenn das Einverständnis vorliegt, sollten Sie zusätzlich eine schriftliche Vereinbarung treffen: So sind Sie auf der sicheren Seite, darin können auch eventuelle Kostenübernahmen oder spätere Abschlagszahlungen geregelt werden. Bedenken Sie beim offenen Kamin oder Kaminofen, dass dafür immer ein zugänglicher Kaminabzug vorhanden sein muss.
Wenn Sie diese oft umständlichen Wege vermeiden möchten, haben Sie mit Nachbildungen freie Hand. Gut gemachte Fakes sind oft auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Beim Auszug entfernen Sie alles rückstandsfrei. In der eigenen Immobilie können Sie natürlich alles umsetzen, was die Bausubstanz zulässt. Aber bedenken Sie auch in diesem Fall: Manchmal sind Imitate einfach die praktischere Lösung – vom Kostenfaktor einmal ganz abgesehen.
Nachbildungen richtig auswählen
Wenn Sie sich für ein Imitat entscheiden, achten Sie unbedingt auf die Qualität! Billig gemachte Fakes bezahlen Sie mit Sicherheit doppelt bis dreifach. Sie haben die ursprünglichen Kosten, ärgern sich vielleicht schon nach kurzer Zeit über die schlechte Ausführung oder die mangelhafte Optik und beschließen dann, doch lieber das Original oder zumindest eine Nachbildung in ausgezeichneter Qualität zu wählen.
Wir zeigen am Beispiel „Sichtbeton“, wie sich echter Sichtbeton, gute und weniger gute Nachbildungen unterscheiden. Sichtbeton hat sich zum Trendsetter im Innenbereich entwickelt. Perfekt umsetzbar sind Wände aus Sichtbeton allerdings nur im Neubau.
Wenn Sie nachträglich eine Wandgestaltung in der coolen und stylishen Optik möchten, haben Sie die Wahl zwischen mehreren Varianten: Sichtbetonoptik als Tapete (geht gar nicht), Imitat mit Farbe (fachmännisch ausgeführt eine sehr gute Lösung) oder Sichtbetonplatten als Wandverkleidung (perfekt!). Das gleiche Muster gilt bei fast allen Fakes. Wenn die Nachbildung absolut perfekt gemacht ist, sind Sie mit dem Imitat wahrscheinlich genauso glücklich wie mit einem Original.
Ethanolkamin oder echter Kamin – Für und Wider
Keine Regel ohne Ausnahme: Der Ethanolkamin sieht zweifelsohne gut aus, ist relativ kostengünstig und sicher. Kuschelige Wärme, wie Sie sie bei einem offenen Kamin oder einem bullernden Schwedenofen erwarten dürfen, bietet der Ethanolkamin allerdings nicht. Er verbreitet ein bisschen Wärme, ist aber mit echtem Kaminfeuer nicht zu vergleichen.
Echtes Feuer knistert, die Funken sprühen, die Flammen züngeln sanft oder wild, je nachdem, wie Sie den Kamin befüllt haben. Der Raum füllt sich mit wohltuender Wärme, die Heizung bleibt aus. Beim Ethanolkamin haben Sie ein optisches Kaminerlebnis. Gleichmäßige Flammen und ein geringer Wärmeeffekt sind nicht zu verachten, aber … entscheiden Sie selbst!
Nahezu unschlagbar in der Handhabung und in der Optik: Stuck aus Styropor
Leisten und Profile aus Styropor bieten Ihnen zahlreiche Möglichkeiten für eine individuelle Wand- und Deckengestaltung. Achten Sie auf hochwertige Nachbildungen. Die Kosten halten sich trotzdem im Rahmen.
Stuckleisten aus Styropor sind unverwüstlich, lassen sich einfach zuschneiden und ebenso einfach montieren. Sie können die Profile vor dem Anbringen nach Wunsch streichen oder lackieren. Mit einem speziellen Montagekleber sind die Imitate schnell an der Decke oder an den Wänden angebracht. Von echtem Stuck sind sie kaum zu unterscheiden. Wenn Sie Altbauflair lieben, ist Styroporstuck erste Wahl zur Innenraumverschönerung!
Echt oder falsch – Der Einzelfall gibt den Ausschlag!
Lassen Sie sich individuell von einem Raumausstatter oder Innenarchitekten beraten, ob Fakes oder Originale günstiger sind. „Günstig“ sollte sich dabei nicht nur auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis beziehen, sondern auch alle anderen Faktoren berücksichtigen. Wenn die jeweiligen Vor- und Nachteile bekannt sind, treffen Sie eine Entscheidung, die optimal zu Ihnen und Ihrer Wohnsituation passt!