Kaminofen im Haus nachrüsten – geht das?
Die wohlige Wärme, das Knistern des Feuers und ein Anblick, der einen nicht loslassen will: Kein Wunder, dass viele Haus- und Wohnungsbesitzer auf den Einbau eines Kaminofens setzen, um die eigenen vier Wände aufzuwerten. Wenn in Ihrem Haus aktuell kein Kamin verbaut ist, haben Sie vielleicht dennoch die Chance, nachträglich einen anzuschließen!
Rustikal sollen sie sein, mit schweren Scharnieren und gekachelter Oberfläche – oder hochmodern, mit viel Glas und klarer Linienführung: Kaminöfen sind beliebt wie nie, wenn man die Zahlen des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerkes hinzuzieht: Rund 11 Millionen sogenannter “Einzelfeuerungsanlagen”, zu denen auch die Kaminöfen gehören, sind in deutschen Haushalten verbaut. Tendenz steigend.
Der Schornstein – ohne geht es nicht
Ehe Sie gemütlich von Ihrem bequemen Hussensofa aus den Blick auf den Kamin richten können, müssen Sie vorab klären, ob ein nachträglicher Einbau überhaupt möglich ist: Hierbei geht es nicht um den Aufstellplatz des Ofens, sondern um die Rauchgasabführung. Da Sie Holz oder Pellets verbrennen werden, ist ein Schornstein obligatorisch.
In Altbauten sind oft leere Kaminschächte, die, wenn nicht anderweitig genutzt (Telefonkabel), wieder in Betrieb genommen werden können. Bevor Sie sich also für ein Kaminofen-Modell entscheiden, ziehen Sie einen Ofen- und Luftheizungsbauer bzw. Ihren Bezirksschornsteinfegermeister hinzu, ob ein Schornstein vorhanden ist oder nachträglich eingebaut werden kann.
Vorsicht beim Gebrauchtkauf – es gilt die 2. Stufe der BImSchV von 2015
Oder anders ausgedrückt: Der Gesetzgeber stellt seit 2015 neue und damit noch schärfere Regeln an die meisten Kaminöfen. Diese dürfen einen bestimmten Grenzwert hinsichtlich Staubemission und Kohlenmonoxid-Ausstoß nicht mehr überschreiten. Bei Neuanlagen sollte dies kein Problem sein, allerdings gelten auch feste Fristen für die Überprüfung und das Nachrüsten von Bestandsanlagen.
Wer sich daher für einen gebrauchten Ofen entscheidet, sollte unbedingt vorab prüfen, ob dieser überhaupt an der neuen Stelle wieder in Betrieb genommen werden darf und ggf. die Nachrüstung eines Feinstaubfilters möglich ist.
Die Kosten für einen Kaminofen
Ein Kaminofen wird im Baumarkt schon für wenige Hundert Euro angeboten. Wer sich allerdings etwas genauer mit den einzelnen Modellen, deren Design und Leistungen auseinandersetzt, wird schnell auf Varianten für mehrer Tausend Euro stoßen.
Hinzu kommt neben der Anschaffung auch der laufende Betrieb: Gut abgelagertes Holz oder andere zugelassene Brennstoffe möchten gekauft und gelagert werden. Nicht zu vergessen die regelmäßige Wartung & Reinigung vom Ofen und dem Schornstein.
Fachleute empfehlen zudem, einen Feuerlöscher griffbereit zu halten und die Installation von Kohlenmonoxid-Warnmeldern.
Fazit
Es gibt für viele Menschen nichts Schöneres, als das Feuer und die Wärme eines Kaminofens. Wenn die baulichen Gegebenheiten es zulassen, spricht auch nichts mehr dagegen.
Unser Tipp: Sprechen Sie rechtzeitig mit allen Fach-Gewerken (Ofenbauer & Schornsteinfeger)! Und wenn Sie ein Freund technischer Spielereien sind: Moderne Öfen lassen sich heute schon ganz bequem per App vom Sofa aus steuern!