Die perfekte Matratze finden: Kaltschaum oder doch Federkern?
Ein guter Schlaf ist die Grundlage unseres Wohlbefindens. Denn permanenter Schlafmangel und Schlafstörungen können schwerwiegende Folgen auf die Gesundheit haben. Wie gut wir schlafen, wird auch maßgeblich von der Matratze bestimmt. Doch wer im Fachgeschäft nach einer Matratze Ausschau hält, wird oft mit Begriffen wie Kaltschaum und Federkern konfrontiert. Doch worin liegen die Unterschiede und welcher Typ schneidet besser ab?
Was eine Kaltschaummatratze ausmacht
Der Kern einer Kaltschaummatratze setzt sich aus einem speziellen Polyurethan-Schaumstoff zusammen. Ihren Namen verdankt die Matratze dem Umstand, dass die Aushärtung im Rahmen der Herstellung bei niedrigen Temperaturen erfolgt. Ummantelt wird der Matratzenkern von mehreren Schaumstoff Schichten verschiedener Dicke. Hierbei wird die Luftzirkulation durch die eingearbeiteten Luftkammern und -kanäle sowie die grobe Porenstruktur des eingesetzten Materials sichergestellt. Weil das Material sofort nach der Entlastung wieder seine ursprüngliche Form annimmt, wird Kaltschaum auch als hochelastischer Schaumstoff bezeichnet. Kaltschaummatratzen sind im Handel in den unterschiedlichen Liegezonen 3, 5, 7 und 9 erhältlich. Diese Unterteilung soll eine ideale Anpassung an die jeweilige Körperform gewährleisten und den Liegekomfort erhöhen. Langlebige Kaltschaummatratzen sollten mindestens ein Raumgewicht von 40 kg je Kubikmeter aufweisen. Auch für ein Hussensofa werden Kaltschaummatratzen angeboten.
Was eine Federkernmatratze ausmacht
Ein System aus Stahlfedern, welches von einer Polsterung umgeben ist, bildet den Kern einer Federkernmatratze. Bei Belastung ziehen sich die Federn zusammen und verteilen so den Druck gleichmäßig. Bewegungen während des Schlafs erzeugen einen Pumpeffekt, der den Luftaustausch und eine gute Belüftung sicherstellt. Neben dem Bett kommen Federkernmatratzen auch gerne im Hussensofa zum Einsatz. Hersteller unterscheiden zwischen Tonnentaschen-, Taschen- sowie Bonnellfederkernmatratzen. In den Tonnentaschenfederkernmatratzen werden bauchig geformte Federn verwendet, die ein hohes Maß an Flexibilität bieten. Den kleinen Stofftaschen, in denen Federn eingenäht sind, verdankt hingegen die Taschenfederkernmatratze ihren Namen. Bonellfederkernmatratzen besitzen hingegen tailliert geformte Stahlfedern, welche untereinander verbunden sind.
Vor- und Nachteile von Kaltschaummatratzen
Vorteile:
- Das gute Federungsverhalten beugt der Entstehung unangenehmer Liegemulden vor.
- Die Matratze punktet durch eine gute Wärmeisolation und vermag die Körperwärme lange zu speichern. Interessant für Menschen, die relativ leicht frieren.
- Gut geeignet für Allergiker, zumal sich der Matratzenbezug leicht abnehmen und waschen lässt und so einem Milbenbefall zuvorkommt.
- Gewährleistet eine gute Luftzirkulation dank der Offenporigkeit des Schaummaterials. Feuchtigkeitsstau wird verhindert und ein angenehmes Schlafklima geschaffen.
- Aufgrund der einzelnen Liegezonen stellt die Kaltschaummatratze eine ausgezeichnete Punktelastizität sicher, wodurch sich die Schlafunterlage ideal der Körperform anpasst.
Nachteile:
- Wegen der guten Wärmeisolation ist eine Kaltschaummatratze für Menschen, die in der Nacht stark schwitzen, eher ungeeignet.
- In der Anfangszeit können aus der Matratze unangenehme Gerüche austreten, die sich auf den chemischen Herstellungsprozess des Schaumstoffes zurückführen lassen.
Vor- und Nachteile von Federkernmatratzen
Vorteile:
- Hohes Maß an Stützkraft wird durch die miteinander verbundenen Federn gewährleistet.
- Ideal für Betten, die von unten keine ausreichende Belüftung aufweisen. Durch ihre guten Klimaeigenschaften sorgt die Matratze dafür, dass die Feuchtigkeit an die Umgebungsluft abgegeben wird.
- Die Konstruktion der Federkernmatratze sorgt für eine gute Durchlüftung. Vor allem stark schwitzende Menschen profitieren hiervon.
- Die Matratzen überzeugen durch eine lange Lebensdauer sowie eine gute Formstabilität.
- Verhältnismäßig gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
- Für Menschen mit hohem Körpergewicht ist die Einsinktiefe der Federkernmatratze von Vorteil. Auf dünnen Matratzen würde der Körper entweder bis zum Lattenrost absinken oder, im Falle von harten Materialien, keine angenehme Ruheposition erreichen.
Nachteile:
- Zumeist werden die Matratzen mit Wolle versteppt und verfügen über keinen austauschbaren Matratzenbezug. Für Allergiker stellt dies einen beachtlichen Nachteil dar.
- Nicht wenige Produkte sind mit einem starren Federsystem ausgestattet, was die Anpassung an unterschiedliche Körperregionen erschwert. Verspannungen können bei empfindlichen Menschen die Folge sein.
Fazit
Welche Matratze die beste Unterlage für Bett oder Hussensofa darstellt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So sind kälteempfindliche Personen mit einer Kaltschaummatratze gut beraten, während Personen mit hoher Schwitzneigung zu Federkernmatratzen tendieren sollten. Für Lattenroste sind Federkernmatratzen im Gegensatz zum Konkurrenzprodukt nur eingeschränkt geeignet. Ferner sind diese nicht so leicht faltbar und schwerer. Auch Allergiker sind mit Kaltschaummatratzen besser bedient. Dafür weist die Federkernmatratze hervorragende Lüftungseigenschaften auf. Natürlich hängt die Wahl auch vom persönlichen Geschmack ab. Im Zweifel lohnt sich ein Probeschlafen allemal.